Wie lange dauert guter Sex?

Paris

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„Nur langer Sex ist guter Sex“ – glauben die meisten. Doch weit gefehlt, guter Sex dauert nur ein paar Minuten. Wissenschaftler aus den USA und Kanada widerlegen die Annahme, dass nur ein mehrstündiges Liebesspiel befriedigend ist. Das ist jedoch nicht der einzige Sex-Mythos. Auch Thesen wie „Nur Frauen können einen Orgasmus vortäuschen“, „Enthaltsamkeit steigert die Lust“ oder „Männer können immer“ sind weit verbreitet. wanted.de klärt die zwölf populärsten Sex-Mythen auf.

So überraschend sind Sex und Erotik: Für ihre Studie befragten die Forscher fünfzig Therapeuten der Sexualberatungsstelle „Society for Sex Therapy and Research“. Sie sollten darüber berichten, welche Erfahrungen ihre Patienten beim Geschlechtsverkehr ohne besondere Praktiken gemacht haben. Das Ergebnis:Guter Sex dauert maximal 13 Minuten, ideal sind sogar nur zehn.Zwei Minuten sind zu kurzEin Liebesspiel zwischen drei und sieben Minuten empfanden die meisten Beratungssuchenden noch als „ausreichend befriedigend“. Schlecht im Bett sind laut Studienleiter Eric Corty Zu-früh- und Zu-spät-Kommer. Weniger als zwei Minuten Geschlechtsverkehr seien demnach zu kurz, 30 Minuten Sex ist für die meisten Patienten hingegen zu lang. Corty hofft, dass die Ergebnisse

Paaren den psychologischen Druck im Bett nehmen und sexuelle Enttäuschungen verhindern. Denn viele Männer und Frauen lassen sich von heutigen Sex-Klischees in die Irre führen und glauben, dass guter Sex ein Nächte füllendes Ereignis sein muss. Dies seien allerdings unrealistische Vorstellungen, die schnell unzufrieden machen und Beziehungsprobleme heraufbeschwören, sagt Corty.

Der Mythos vom langen Liebesspiel konnte also entkräftet werden. Doch wie steht es um den Wahrheitsgehalt anderer Sex-Theorien? Dem ist Lynn Hagens in ihrem Buch „Je kürzer desto länger. Die populärsten Sex-Irrtümer“ (humboldt) nachgegangen. Die Autorin widerlegt zum Beispiel das Gerücht, dass nur Frauen einen Orgasmus vortäuschen können – denn Sperma ist nur dann ein Zeichen für einen Orgasmus, wenn man es auch sieht. Das heißt: Wenn der Penis sich in der Vagina befindet, ist es für Frauen schwer zu sagen, ob der Mann tatsächlich einen Samenerguss hatte. „Auch ein Kondom kann Mann unauffällig verschwinden lassen“, sagt Hagens. Ein fingierter Orgasmus kommt häufiger vor, als viele vermuten:

Etwa zwei Drittel der Deutschen Männer haben schon Orgasmen vorgetäuscht. Klar – wenn Frau das macht, wieso nicht auch das andere Geschlecht?

Enthaltsamkeit steigert die Lust – daran glauben viele. Doch verbessert der Verzicht auf Sex tatsächlich die Libido? Nein, das klappt nicht. Enthaltsamkeit hat keine direkte Auswirkung auf die sexuelle Lust. Zwar ist es besonders in glücklichen Beziehungen möglich, dass eine erzwungene Sex-Abstinenz die Lust auf den anderen steigert. Sie kann aber auch dazu führen, dass die Libido ganz verschwindet, wenn man zu lange wartet.Warum Männer doch nicht immer könnenUnd stimmt es, dass Männer immer können? Nein, auch wenn wissenschaftliche Studien ergeben, dass viele Männer alle paar Minuten an Sex denken – nur die wenigsten wollen das gleich in die Tat umsetzen. Denn auch die männliche Lust kann zwischen unpassenden und passenden Situationen unterscheiden. Neben dem Wollen wird oft auch das Können von Männern überschätzt: Bei Stress oder Gesundheitsproblemen ist es natürlich, dass das Stehvermögen leidet. Und wenn Männer können aber nicht dürfen – bekommen sie dann einen Samenstau? Nein. Zwar steigt die Spermienzahl in den ersten fünf Tagen nach einem Samenerguss an, bis sie ihr Durchschnittsniveau erreicht hat. Das Reservoir, in dem die Spermien gespeichert werden, ist aber nicht wie ein Stausee ohne Abfluss. Der Körper vernichtet ungebrauchte Spermien. Ist ein Mann allerdings über einen längeren Zeitraum sexuell erregt und kann nicht ejakulieren, kann es zu Schmerzen in den Nebenhoden oder der Samenleiter kommen. Schuld daran sind aber nicht aufgestaute Samen sondern Krämpfe in den Samenwegsmuskeln.Wo liegt der G-Punkt?Ein Mythos, der zur Abwechslung wahr ist: Alle Frauen haben einen G-Punkt. Das ist sogar wissenschaftlich erwiesen. Die sogenannte Gräfenberg-Zone liegt etwa drei bis fünf Zentimeter hinter dem Scheideneingang an der Vorderwand der Vagina und ist etwas rauer als das übrige Gewebe. Doch nicht jede Frau reagiert auf die Berührung des G-Punktes mit Erregung. Ihn zu finden, ist deshalb schwierig. Zeit, mit weiteren Irrtümern aufzuräumen: Die Länge des Penis ist nicht für 

guten Sex verantwortlich (solange er nicht extrem kurz ist). Die Scheide ist in ihrem vorderen Drittel am empfindsamsten, ein großer Penis steigert die Erregbarkeit also nicht. Kurze, dickere Glieder haben hingegen eine bessere Standfestigkeit und werden von vielen Frauen als befriedigender wahrgenommen. Und sollten Sie nicht so gut bestückt sein, hier ein weiterer Grund, sich nicht zu sorgen: Es gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Größe, der Form und der Länge einer Nase und den Maßen des männlichen Glieds. Etwaige Übereinstimmungen sind reiner Zufall. Wie oft Ihr Glied zum Einsatz kommt, ist jedoch nicht vorgeschrieben: Für manche sind dreimal Sex in der Woche zu viel, andere wünschen sich ein tägliches Liebesspiel. Das Bedürfnis nach Sex schwankt – es lassen sich keine festen Regeln festlegen. Ältere haben zum Beispiel nicht mehr so oft Sex, dafür nehmen sie ihn als befriedigender wahr als früher. Tatsächlich sind viele Ältere sexuell noch aktiv. Nur auf exotische Stellungen sollten ältere Menschen besser verzichten – ausgefallene Sex-Positionen sorgen ohnehin nicht für den ultimativen Kick. Sie sehen in Büchern leichter aus, als sie es sind. In der Praxis führen sie oft zu verrenkten Gliedmaßen oder Zerrungen. Das liegt zum Beispiel daran, das die Oberschenkel und der Rumpf bei Männern und Frauen nicht gleich lang sind. Autsch!Frauen – doch ganz anders als vermutetTraumpartnerin gefunden? Mit der großen Liebe muss es nicht auch im Bett funktionieren! Oft stimmen die sexuellen Wünsche beider Partner nicht völlig überein. Deshalb ist es wichtig, mit dem anderen über die Bedürfnisse zu sprechen. So finden Sie beispielsweise heraus, dass Frauen gar nicht auf Kuschelsex stehen. Bei Frauen steigt die Erregung einfach nur langsamer, weswegen das Vorspiel umso wichtiger ist. Und auch wer denkt, Frauen könnten Liebe und Sex nicht trennen, irrt: Sie sind genauso wie Männer dazu in der Lage, Sex und Liebe zu trennen. Dies zeigt zum Beispiel die Tatsache, dass Frauen fast genauso oft fremdgehen wie Männer und trotzdem bei ihrem Partner bleiben.

Quelle: jlu, wanted.de, t-online.de

 

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